Selbsterkennung und bewusste Entwicklung
Longuich, im Herbst 2021
Liebe Patienten/innen,
ich hoffe von ganzem Herzen, dass es Ihnen und Ihren Lieben gut geht. Seitdem ich vor 20 Jahren mit den Schriften der Heiligen Hildegard von Bingen in Berührung kam, lebt in mir ein Spruch von ihr in besonderer Weise:
„Der Himmel auf Erden ist überall, wo ein Mensch zu Gott, zu seinen Mitmenschen und zu sich selbst erfüllt ist.“
Ich bin mir sicher, dass es eine tiefe Sehnsucht ist, den Himmel auf Erden zu leben, die in jedem Menschen nach Erfüllung strebt. Wie würde Ihr „Himmel hier auf Erden“ für Sie persönlich aussehen oder hat sich diese Sehnsucht bereits in Ihnen erfüllt? Schauen wir uns im Moment in unserer Welt um, sieht es jedoch so aus, dass der Himmel hier auf Erden „Utopia“ scheint.
Wenn Sie mögen, können Sie jetzt selbst kurz innehalten und nachspüren, was Ihnen hierzu in den Sinn kommt und welche Wünsche, Gefühle, Haltungen und Glaubenssätze in Ihnen aufsteigen.
Mit Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung und den sich daraus ergebenen neuen Sicht- und Verhaltensänderungen in unserer Lebensweise liegt das Potenzial für den Prozess des Wandels.
Das Sinnhafte der Geschehnisse erschließt sich uns oft erst im weiteren Verlauf des Lebens.
Selbsterkennung und Wandel finden immer zu aller erst in mir / in jedem von uns statt.
Nutzen wir gemeinsam die Chancen und das Entwicklungspotential, die uns in diesen bewegten Zeiten zur Verfügung stehen. Den Himmel hier auf Erden mit jedem neuen Tag mehr zu erfahren und zu leben ist es wert. Dazu braucht es den Menschen mit seiner Fähigkeit zu lieben und zu verzeihen, das Vertrauen zum Leben und die Gewissheit, dass eine höhere Intelligenz immer wieder alles zum Guten wandelt und ordnet.
Im beiliegenden Gesundheitsbrief gebe ich Ihnen wieder wertvolle Hinweise für Ihr weiteres Wohlergehen. Ich begleite Sie sehr gerne auf Ihrem weiteren Weg.
Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen eine gesegnete und heilsame Zeit.
Gesundheit, die sich gut anfühlt
Selbsterkennung und bewusste Wahrnehmung als Prozess der Weiterentwicklung
Gerne gebe ich Ihnen einige Impulse zum Nachdenken und Nachempfinden anhand meiner Überlegungen, Erfahrungen und Beobachtungen weiter.
Wie bewusst sind wir uns um Umgang mit uns selbst?
Üben wir täglich in die Stille zu gehen und kurz inne zu halten, um uns selbst zu spüren. Den Atem wahrnehmen, den Körper wahrnehmen und Pause machen von all dem Tun. Einfach nur spüren. Wie geht es mir gerade? Was ist mir begegnet? Wie habe mich dabei gefühlt? Von welchen Gedanken und Gefühlen habe ich mich leben lassen? Funktioniere ich nur oder bin ich öfter ganz bewusst, bei dem was gerade ist? Spielt ein achtsamer und bewusster Umgang mit mir selbst eine wichtige Rolle in meinem Leben? Liebe ich mein ganzes Wesen so wie es ist?
Wie bewusst sind wir uns Umgang mit unseren Mitmenschen?
In der naturheilkundlichen Praxis zeigt sich immer wieder, dass mehrere innere Haltungen vermehrt zu Tage kommen die das Verhalten der Menschen u.a. beeinflussen können, so zu Beispiel:
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Opfer – Täter – Retter Beziehung
Wann fühlen wir uns als Opfer und wann wären wir Täter? Wer oder was ist der Retter?
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Was wird uns gespiegelt? Vielleicht Wut oder eine Angst (nicht geliebt zu werden, zu verlieren, nicht angenommen zu sein o.ä.)?
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Reagieren wir vielleicht aus den gemachten Erfahrungen, Glaubenssätzen oder Konditionierungen?
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Was haben wir zu lernen? Wo liegt die Chance der Weiterentwicklung?
Wie bewusst sind wir uns im Umgang mit der Natur und der Schöpfung?
Aus meinen eigenen Erfahrungen weiß ich um den Nutzen der wertvollen inneren Kräfte im Alltag, aber auch besonders in Krisensituationen. Eine „seelische Intelligenz“, so nenne ich das jetzt mal, mit
Einsicht, Erkenntnisvermögen und gesundem Menschenverstand
öffnet in uns Räume für die Kraft der
Liebe, der Unterscheidung, der Intuition, der Klugheit, der Übereinstimmung des Lebens mit der Seele und daraus, wie wir mit dem Leben umgehen.
Leib und Seele verarbeiten die Eindrücke, die wir von unseren Sinnesorganen aufnehmen. Dabei spielt die Gemütsbewegung eine wichtige Rolle. Das weitere Handeln und Tun unter dem Aspekt der Tugendkräfte, schenken Klarheit und bringen die Liebe und Achtung gegenüber der Natur und der Schöpfung hervor.
Neue Lebenskräfte werden freigesetzt und schließen in jedem Augenblick den Kreislauf für ein erfüllendes Leben. Hildegard von Bingen hat dies wunderbar in ihren Schriften dargelegt.
Der freie Wille, ein besonderes Geschenk der Schöpfung an uns, unterscheidet jedoch nicht zwischen „Gut“ oder Böse“, sondern führt nur das Werk aus. Die Verantwortung liegt bei dem Menschen.
Die Frage soll erlaubt sein: Haften wir zu sehr mit den Sinnesorganen in der Materie, den äußeren Dingen oder sind wir auch mehr und mehr offen für die inneren Seelenkräfte und nutzen diese vermehrt für unser Handeln und unsere persönliche Weiterentwicklung? Könnten unter anderem Ängste, Depressionen, Stress oder körperliche Symptome durch den Prozess der Selbsterkennung in Vertrauen, Freude, Seelenfrieden und Heilung gewandelt werden? Die Antworten auf all diese Fragen liegen in unseren Herzen. Körper – Geist – und Seele bilden die Ganzheit im Einklang mit der Natur.